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 Im Schatten der Mumie

Verlag: rondomedia

Cover
Gesamt ++---
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Ton


"Im Schatten der Mumie" ist ein neues Action-Adventure - aber kann es wirklich gegen die Konkurrenz bestehen?

Die Story ist schnell erzählt: in den Dreißiger Jahren findet Mac Bonez, ein junger Archäologe (na, kommt das irgendjemandem bekannt vor?) bei einer Ausgrabung eine Mumie, die 2000 Jahre älter ist als das Grab. Diesem Rätsel muss er natürlich auf den Grund gehen und so darf sich der werte Spieler dann in alten Gräbern und anderen archäologietypischen Orten mit Mumien und Ähnlichem herumschlagen.

Von den Ansprüchen her ist das Spiel moderat, auch auf älteren Rechnern sollte es laufen können: Ab Windows 2000 sind alle Abkömmlinge des Microsoft-Betriebssystems unterstützt. Einzig und allein die Angabe, wie viel freien Festplattenspeicher man braucht (rund 380 MB), fehlt.
Die Steuerung verläuft in der Point&Click-Manier. Die Maus tut hier alles: den Charakter steuern, mit der Waffe zielen, Gegenstände aufheben, die Kamera steuern. Es gibt nur wenige Shortcuts, etwa um in das Inventar zu gelangen. Das mutet schon etwas altmodisch an.

Wie bei solchen Spielen gewohnt, ist der Bildschirm vollgestopft mit den üblichen Informationen: Lebensbalken, Gesundheitsgrad, ausgewählter Zauberspruch et cetera. Die Graphik des Spiels ist, nun ja, mittelmäßig. Da fällt schon mal die tote Mumie mitten durch die Wand hindurch und allzu echt sehen die Fledermäuse aus der Nähe betrachtet auch nicht aus. Dafür herrschen recht gute Sichtverhältnisse, doch trotzdem sollte man am besten in einem abgedunkelten Zimmer spielen. Allzu viel Licht stört hier nur.
Dazu gibt es dann eine gruselig anmutende Musik, Soundeffekte, die manchmal etwas aussagen (Stichwort: Mumie kommt!) und manchmal nicht (in alten Gebäuden rumort es halt), und ab und zu darf auch Mac was sagen. Aber selten. Allerdings werden die meisten Dialoge nicht gesprochen.

Und dann geht der "Spaß" los. Je nachdem, wie man Spaß definiert. Denn die Rätsel machen sich manchmal erst dadurch bemerkbar, dass man keine Ahnung hat, was das Rätsel überhaupt ist. So läuft man im ersten (!) Kapitel schon mal eine halbe Stunde verzweifelt herum und versucht sein Glück an jeder möglichen Stelle, weil unklar ist, was jetzt zu tun ist. Das zieht sich durch das ganze Spiel. Sofern man dann aber verstanden hat, was man tun soll, gibt es andere Schwierigkeiten. Es gibt Rätsel, die hängen so sehr vom Glück ab, dass man nach dem x-ten Mal vollkommen die Lust am Spielen verliert. Andere wiederum sind dann zwar leicht zu verstehen, aber so schwer zu lösen, unabhängig vom Glück, dass man auch wieder verzweifelt.

Der Steuerung muss wieder ein Abschnitt gewidmet werden, denn so was Schlechtes sieht man nicht häufig. Es gibt die Möglichkeit, die Kamera direkt hinter Mac einrasten zu lassen, sodass man immer dieselbe Sicht hat. Eigentlich eine gute Idee, aber dabei verschwindet der Mauszeiger und man stochert im Trüben, um Dinge aufzusammeln oder Schalter zu bedienen. Vom Kämpfen ganz zu schweigen, das ist schon bei sichtbaren Mauszeiger schwierig genug. Denn die Kameraeinstellung wechselt dynamisch und oft wird dann der Gegner verdeckt, sodass man erst einmal die Kamera richtig einstellen muss. Dann muss man aber noch den Gegner im richtigen Winkel treffen, um wirklich die volle Schlagstärke zu nutzen, was bei der Steuerung nur schwer machbar ist. Da kann man entweder eine Ratte in zwei Hieben töten - oder von ebenjener getötet werden, nachdem man verzweifelt, aber ohne Erfolg, auf sie eingedroschen hat.

Die Atmosphäre des Spiels ist gut gelungen, auch wenn doch einiges sehr stark an "Indiana Jones" erinnert. Aber die Steuerung verleidet das Spiel. Zu schlecht sind Kämpfe zu bestehen, ein echtes Zielen gibt es hier nicht ebenso wenig wie ein genaues Springen, dann landet man schon mal dreißigmal hintereinander im Abgrund und stirbt. Die Kamera schwenkt munter hin und her, steht mal hinter, mal neben, mal vor Mac, und wenn dann mal ein Gegner kommt, heißt es, schnell zu reagieren, um nicht von einer Ratte niedergemacht zu werden. Die Rätsel sind oft gut versteckt. Doch auch wenn man sie gelöst hat, kommt es manchmal darauf an, ob man auch alle Tonkrüge nach versteckten Gegenständen durchsucht hat - denn sonst kommt man nicht weiter. Das reibt die Nerven auf und nimmt die Spannung, den Spaß und die Freude am Spiel weg. Dann klickt man ganz schnell auf "Abenteuer beenden" und freut sich, dass es nun ein Ende hat.

Wer wirklich alle Adventures haben muss, bitte. Man kann niemanden davon abhalten, sich den Tag zu versauen. Wer jedoch Spielspaß haben möchte, der greift besser zu einem anderen Spiel. Denn andere, bessere Spiele gibt es zuhauf.

Sabine Hunsicker



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Mai 2008 | FSK: 16 | Preis: 14,85 Euro

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