Als Film war "Ratatouille" ein großer Erfolg, was sich schon vor dem Kinostart absehen ließ. Da erstaunt es nicht, dass praktisch zeitgleich zur Kinopremiere bereits Spiele rund um Ratte Remy und seinen Cousin Emile herauskamen.
Gegenstand dieser Rezension ist die Version für PC und Mac. Remy muss zunächst in vertrauter Gegend, auf Mabels Farm, einige Aufgaben meistern, um an das von ihm so begehrte Kochbuch zu kommen. Diese Aufgaben, bei denen es zumeist darum geht, durch Jump’n’Run-Aktivitäten Nahrungsreste einzusammeln, können als Einstimmung auf Remys weitere Herausforderungen betrachtet werden, denn es handelt sich um ein typisches Jump’n’Run-Spiel.
Unter Schwierigkeiten gelangt Remy nach Paris, wo er auf den tollpatschigen, aber sympathischen Küchengehilfen Linguini trifft und diesem aus der Klemme helfen möchte. Dies erweist sich jedoch als nicht einfach, denn ihr Gegenspieler ist hinterhältig und böse.

Bei diesem Spiel handelt es sich um eine gut gelungene Umsetzung der Filminhalte zu einem Jump’n’Run-Adventure mit den Originalfiguren und auch den Originalstimmen. Witzige, teils rasante Abenteuer warten auf den pelzigen Helden, und wie im Film sieht man die Welt aus der Rattenperspektive, weshalb auch entsprechende Fähigkeiten gefragt sind beziehungsweise zur Verfügung stehen. So kann Remy seinen Schwanz benutzen, um sich zur Wehr zu setzen, und ein Löffel lässt sich schon mal zum Katapult umfunktionieren. Es werden auch etliche Minispiele angeboten. Zu den großen Herausforderungen gehört die rasante Fahrt auf dem Kochbuch, die Remy den Fluss hinab führt.
Und hier beginnen spätestens die Probleme: Aufgrund der miserablen Steuerung, die übrigens über die Tastatur abläuft und für die Aufgaben schlicht und einfach zu grob oder ungenau ist, lässt sich schon dieser Abschnitt kaum bestehen - für Kinder im Grundschulalter und davor vermutlich gar nicht; der achtjährige, mit Computerspielen gut vertraute Sohn der Rezensentin gab nach langem Probieren völlig entnervt auf. Die Altersangabe "3+" wirkt unter diesen Umständen bemerkenswert absurd. Andere Passagen, beispielsweise die Hüpfaufgaben am Anfang, lassen sich auch von Vor- und Grundschulkindern spielen, doch sobald es anspruchsvoller wird, stört die Steuerung.
Die rund ums Kochen angelegte Handlung ist nicht immer eng mit der des Films verknüpft, doch sie wirkt gut angelegt und passt einfach zum Spielcharakter. Grafik und Sound entsprechen den Erwartungen.
Folgende Systemvoraussetzungen sind mindestens erforderlich: Windows XP/2000/Vista, 1,3 GHz, 256 MB RAM, Grafikkarte 64 MB RAM, Geforce 3/ATI 7500, 8-fach-CD-ROM-Laufwerk, 16-Bit-Soundkarte, 2 GB Festplattenspeicher, DirectX 9.0c - beziehungsweise für Mac: OS X 10.3.9, G4 1,2 GHz, 256 MB RAM, Grafikkarte mit 64 MB.
Das Spiel besteht aus zwei CDs; eine dient zur Installation, die andere für das eigentliche Spiel.
Für Jugendliche und Erwachsene, die Spaß an Jump’n’Run und teils wirklich schön rasanten Spielpassagen haben, eignet sich das Spiel mit Einschränkungen durch die nervende Steuerung gut. Das Konzept überzeugt insgesamt, die Filmhandlung wurde geschickt für das Spiel abgewandelt. Kindern hingegen ist das Spiel weniger zu empfehlen: Zwar startet das Spiel auf einem für sie akzeptablen Niveau, doch bald schon dürften die meisten von ihnen frustriert aufgeben oder die Eltern um Hilfe bitten.