Mord im Drogenmilieu: Ein Dealer wird in seiner Wohnung in Manchester regelrecht hingerichtet. Rasch nimmt die Polizei ihre Ermittlungen auf, und zwar unter Leitung der erfolgreichen Londoner Kriminalistin Jane Tennisson (Helen Mirren), die in die nordenglische Industriestadt versetzt wurde. Mit einem neuen Team und einem neuen Vorgesetzten vor der Nase versucht sie Licht in den Fall zu bringen - der sich rasch als vielschichtig erweist. War der tote Dealer das Opfer eines Machtkampfs innerhalb der Drogenszene? Warum sucht dann der zwielichtige Dealer "The Street" (Steven Mackintosh) auf eigene Faust nach dem Mörder? Und wer ist der Maulwurf in der Polizei, der Informationen an die Dealerkönige weitergibt? Superintendent Tennisson steht wieder einmal allein auf verlorenem Posten und muss sich als toughe Frau unter klüngelnden Männern und gegen Polizeiintrigen durchkämpfen.

Der fünfte Teil der hochgelobten britischen Krimiserie ist ein absoluter Hochgenuss. Der Fall ist intelligent und verzwickt angelegt, die Spannungskurve ragt steil nach oben - vielleicht auch deshalb, weil Regisseur Philip Davis die Actionsequenzen stärker betont als seine Vorgänger. Die Verlegung der Handlung vom diffusen Moloch London in das raue, brutale Manchester sorgt für Abwechslung, und Helen Mirren ist in ihrer Rolle wieder einmal ganz groß. Zugleich unterscheidet sich Folge fünf doch in mehreren Punkten von den vorangegangenen Filmen; etwas härter und eisiger, zugleich aber auch durchsichtiger. Das freilich tut der Stimmung keinen Abbruch; brillant gefilmt ist auch diese Folge, und das Drehbuch (Guy Andrews) vielschichtig. Alles in allem eine exzellente Folge, die auch "Tödliche Verstrickung" zu einem Meilenstein des englischen Fernsehkrimis macht. Da kann sich mancher Tatort-Regisseur noch eine Scheibe abschneiden.

Präsentiert wird auch diese Folge wieder in einer gut aufgemachten Box ohne viel Schnickschnack. Auf Extras muss man zwar verzichten, doch Bild und Ton sind sehr gut, und natürlich findet sich auch die originale Tonspur auf den zwei DVDs, so dass man Jane Tennisson auch auf Englisch beim Herumfluchen und Untergebene-Anschnauzen zuhören kann. Fazit: Empfehlenswert!