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 Protégé


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Nick ist weitaus mehr als ein einfacher Drogenkurier. Als Undercover-Agent ist er bereits seit sieben Jahren im Untergrund tätig und hat sich das Vertrauen des berüchtigten Drogenbosses Quin erarbeitet. Dieser denkt über seinen baldigen Rücktritt als Chef seines florierenden Drogengeschäfts nach, da er krank ist und sich mehr seiner Familie widmen will. Er sieht in Nick den idealen Nachfolger und bildet ihn als seinen Protégé aus, also als seinen Schützling, dem er nach und nach die Geheimnisse seines Handels anvertraut, sei es nun der Geheimsitz des Drogenlabors oder die Namen wichtiger Geschäftspartner.
Denkt Nick zunächst nur daran, gute Arbeit als Polizist zu leisten, fällt es ihm zunehmend schwerer, Quin auszuliefern, kümmert sich der Drogenboss doch wie ein Vater um ihn. Das Blatt wendet sich, als er die junge Fan kennenlernt. Die alleinerziehende Mutter eines kleinen Mädchens ist drogenabhängig, und bisher ist es ihr nicht gelungen, von selbst damit aufzuhören - aber eine richtige Therapie kann sie nicht machen, da man ihr sonst das Kind wegnehmen würde. Der Vater ist selbst drogenabhängig und keine Hilfe, er verführt Fan stattdessen immer wieder zum Spritzen.
An Nick ist es nun zu entscheiden, welchen Weg er gehen wird. Lässt er sich als Quins Nachfolger ausbilden und vergisst seine Herkunft, um an das große Geld zu gelangen und seinen väterlichen Freund würdig zu vertreten? Oder kommt er gewissenhaft seiner Arbeit nach, nicht zuletzt, um Fan zu helfen?

"Protégé" von Tung-Shing Yee ist eine klassisch gehaltene Mischung aus Copkrimi und Drogendrama. Vor allem zu Beginn beeindrucken die kühle Optik und die nüchterne, langsame Herangehensweise des Regisseurs. Er lässt sich Zeit, den Protagonisten Nick vorzustellen, sein Doppelleben und die damit verbundenen Probleme zu zeigen.
Mit Daniel Wu und Andy Lau konnten gleich zwei starke Schauspieler gewonnen werden, die der Geschichte ihren Stempel aufdrücken und das Geschehen tragen. Vor allem Andy Lau - hier mit ungewohnt grauen Haaren - spielt stark auf und verleiht dem Drogenboss Facetten, die es unmöglich machen, einfach nach Gut und Böse zu sortieren. Daneben kann Wu gut mithalten, stellt das emotionale Dilemma seiner Figur glaubwürdig dar und braucht sich neben dem Superstar des asiatischen Kinos nicht zu verstecken.
Wären da nicht einige Schwächen des Films, hätte ein rundum gelungenes Werk auf den Spuren von "Infernal Affairs" entstehen können. Leider trüben jedoch unpassende Szenen den Sehspaß, beispielsweise wenn eine der wenigen Actionsequenzen plötzlich mit einem grotesken Splattermoment bereichert wird. Auch der interessante Handlungsstrang um Fan und ihre Familie wird nicht befriedigend abgehandelt und erhält zu wenig Platz. Zuletzt fehlt es einigen Szenen an genug Substanz, was sich vor allem gegen Ende bemerkbar macht - eine spannende Zuspitzung der Ereignisse hätte da noch mal für einen würdigen Abschluss gesorgt. Insgesamt aber sorgt "Protégé" für gute Unterhaltung und bietet eine gute Melange aus Thrill und Drama.

Freunde des asiatischen Kinos werden mit "Protégé" einen unterhaltsamen und spannenden Film zwischen Thriller und Drama erleben. Einige Schwächen in Drehbuch und Inszenierung werden durch die kühle Optik und zwei grandiose Hauptdarsteller wieder wettgemacht.

Bild- und Tonqualität sowie Extras können nicht beurteilt werden, da es sich um eine Presse-DVD handelt, die von der Kaufversion abweichen kann.

Tina Klinkner



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Mai 2008 | FSK: 16 | Laufzeit: 109 Minuten | Originaltitel: Moon to | Preis: 13,45 Euro | Untertitel verfügbar in: - | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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