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New York, Los Angeles, Miami, Chicago, Las Vegas - amerikanische Großstädte umgibt der Hauch, dort die abgedrehtesten Typen kennen zu lernen und die abgefahrensten Geschichten zu erleben. Allerdings kann man das Gleiche auch von den Kleinstädten behaupten und um eben jene geht es in "Aberwitziges Amerika".
Bill Geist ist Journalist und arbeitet für CBS. Er ist viel durch Amerika gereist, hat viele Kleinstädte besucht, ihre Bewohner kennen gelernt und dabei die abenteuerlichsten Sachen erfahren und am eigenen Leib erlebt.
Geist besucht eine Stehparade - der Ort ist nicht groß genug für eine normale Parade (es gibt nur zwei Straßen), also läuft hier der Zuschauer selbst um die Parade herum. Er trifft Männer, die Präriehunde mit dem Staubsauger aus dem Boden ziehen, eine Kuhphotographin, den ältesten Piloten Amerikas, der vor Gericht die Erweiterung seiner Fluglizenz erstritt, um weiterhin seine (von ihm herausgegebene und geschriebene) Zeitung austeilen zu können, und viele andere mehr. Er sieht sich den Toten Mann im Eis an, die Kirche des Heiligen Barbecue, einen Ort, der davon lebt, Bomben zu bauen und so weiter.
Die kuriosesten Geschichten hat Geist auf seinen Reisen erlebt und diese gibt er nun an den Leser weiter. Jedes Kapitel über eine Stadt gibt sowohl deren Namen als auch den Bundesstaat an sowie die Einwohnerzahl. Zudem gibt es allgemeinere Kapitel, in denen Geist vom Übernachten unterwegs erzählt oder darüber, was den Amerikanern ihr Barbecue bedeutet.
Der Ton ist sehr unterhaltsam. Geist versteht es, mitreißend und amüsant zu schreiben. Da auch die Kapitel recht kurz sind, gibt es reichlich Abwechslung. Manche Geschichten sind ernster als andere, aber der Grundtenor ist doch ein lustiger.
Doch bei allem Humor macht der Autor sich nicht über die Menschen lustig: Sie behalten ihre Würde und werden ernst genommen, auch wenn das bei manchen, etwa den UFO-Anhängern, schwerer fällt.
Es herrscht eine enorme Bandbreite an Erlebtem und Geist setzt dies gut um. Das Buch ist nie langweilig und man erfährt viel über Amerika, besonders das ländliche, über das man nicht so viel im Fernsehen hört oder liest. Sympathisch, aber doch mit einer gewissen Prise Humor beschreibt Geist seine Erfahrungen und das liest sich dann auch noch extrem gut.