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Der dritte Band der Reihe "Der Unmagier" endete ja mit einem ebenso furiosen wie gemeinen Cliffhanger und der vierte Band knüpft direkt daran an, sodass der Roman temporeich startet und noch weiter an Fahrt zulegt. Der Titel ist ziemlich selbstredend, letztlich geht es komplette um den Wyrmkrieg.
Die magische Barriere, welche verhindert hat, dass die Wyrmer (klingt schon irgendwie doof
) Terra überfallen und sich an den Magi rächen können, ist gefallen. Timothy Caede hat beim Kampf gegen Allhazred seine stärkste Waffe - die Unmagie - eingesetzt und dabei aus Versehen die Barriere aufgelöst. Nun fluten die Wyrm nach Terra hinein und sind gierig auf Blut. Ex-Constabler Crimshaw kann aus der Gefangenschaft der Magi fliehen und bietet sich Raptus, dem Anführer der Wyrm, als Gehilfe an. Mordend und sengend nähert sich die Armee der Wyrm Arkanum, dort wird indessen die Verteidigung organisiert. Eigentlich spricht alles für eine Niederlage der Wyrm, doch dann findet Raptus ein Artefakt der altvorderen Drachen. Dieses Ei beherbergt den "Grimm", all den Hass der toten Drachen auf die Magi. Dieser Grimm raubt Raptus fast den Verstand, aber lässt ihn anscheinend auch unbesiegbar werden
"Wyrmkrieg" startet direkt durch und dem Leser erwartet eine kurzweilige und spannende Lektüre. Lebenswichtige Entscheidungen müssen geführt werden, Schlachten werden geschlagen und Liebende finden zusammen. Das alles ist nur bedingt tiefschürfend, aber angenehm zwischendurch zu lesen. Diese Stärke ist aber auch die Schwäche des Bandes. Die Charaktere entwickeln sich zwar weiter, aber letztlich ist die Handlung nur bedingt originell. Die Komponenten sind: die anscheinend obligatorische Liebschaft; der zum "Endgegner" aufgemotzte Gegner; diverse an sich verfeindete Fraktionen, die sich natürlich angesichts der äußeren Bedrohung zusammenraufen und die finale, alles entscheidende Endschlacht.
Die Auswirkungen des Endkampfes beenden die Reihe um den UnMagier sehr gut.
Nicht stimmig wirkt die stellenweise Verwendung zu moderner Begriffe; übertrieben wirkt die völlige Vermenschlichung des künstlichen Mannes Sheridan. Der Steampunk-Faktor ist relativ gering, nur in der Endschlacht verwendet Timothy eine seiner Erfindungen, wobei dieser Einsatz etwas aufgesetzt wirkt. Positiv sei erneut die gute grafische Aufmachung erwähnt.
Wer die ersten drei Bände gelesen hat sollte sich auch den vierten zu Gemüte führen, außer, er kann mit Schlachten überhaupt gar nichts anfangen. Die Kenntnis der Vorgänger-Bände ist stark anzuraten, sonst verliert der Hintergrund an Reiz. Freunde unterhaltsamer und leicht lesbarer Fantasy-Bücher können die Wertung um einen Punkt erhöhen, insgesamt lautet das Fazit aber "Durchschnitt". Aber jungen Fantasy-Fans sei diese Coming of Age-Fantasy-Reihe zur Lektüre empfohlen. Zu jungen aber auch nicht, denn es sterben eine ganze Menge Menschen im vierten Band und auch wenn die Schilderungen nicht allzu detailliert sind, ist der Bluttzoll eben enorm.