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Als Co-Produktion zwischen dem Tonstudio STIL und dem Label Lübbe Audio entsteht zur Zeit eine achtteilige Hörspiel-Vertonung von Kai Meyers Bestsellern "Die Alchimistin" und "Die Unsterbliche". Die Folgen 1 bis 4 dieser Mini-Reihe sind nun im Mai 2008 erschienen, den Anfang macht "Der Stein der Weisen".
Schloss Institoris, ein düsteres Gemäuer auf einer kleinen Ostsee-Insel. Dies ist der Ort, an dem das Mädchen Aura aufwächst, der Ort, an dem ihr Vater Nestor alchimistische Experimente durchführt, der Ort, an dem der Waisenjunge Christopher ein neues Zuhause finden soll. Doch Christopher merkt schnell, dass der Haussegen in dieser Familie schief hängt. Während sich Nestor Institoris die meiste Zeit in seinem Turm verkriecht und seine Frau eine Affäre mit einem alten Bekannten der Familie hat, bandelt Aura selbst mit ihrem Adoptivbruder Daniel an - zum großen Ärger des Schlossherrn, der Aura daraufhin bis zu ihrer Volljährigkeit an einem Schweizer Mädcheninternat anmeldet. Christopher nutzt diese Gelegenheit, um Aura ein großes Privileg streitig zu machen: das Privileg nämlich, als Nestors Schüler in die geheime Kunst der Alchimie eingeführt zu werden. Derweil sinnt ein alter Feind des Schlossherrn auf Rache und schickt einen Auftragsmörder, um sich Nestor InstitorisÂ’ und seines dunklen Geheimnisses zu entledigen ...
Prinzipiell ist wohl immer ein Wagnis damit verbunden, wenn eine einheitliche Geschichte zur Umsetzung in ein anderes Medium in kleinere Einheiten unterteilt wird, denn schließlich sollte jeder dieser Abschnitte nicht nur im Rahmen der übergeordneten Ereignisse stehen, sondern darüber hinaus auch über einen möglichst stimmigen Spannungs- und Handlungsbogen verfügen können. Der erste Teil der Hörspiel-Reihe "Die Alchimistin" löst dieses Problem jedoch überaus souverän und so präsentiert sich "Der Stein der Weisen" als in sich schlüssige Produktion, die sich bis zur letzten Minute spannend entwickelt, um den Hörer dann mit einem erschütternden Cliffhanger zurückzulassen, der es unmöglich macht, der nächsten Folge nicht neugierig entgegenzublicken. Nichtsdestotrotz hat "Der Stein der Weisen" als erster Teil der "Alchimistin" einen unvermeidbar einführenden Charakter, der dem Hörspiel besonders zu Beginn ein wenig die Spannung nimmt, die sich erst im weiteren Verlauf der Geschehnisse aufbauen und entfalten kann.
Dass die Produktion so gut gefällt, ist sicherlich auch auf die Akustik zurückzuführen. Zum einen überzeugt die Leistung der Sprecher - unter anderem Friedhelm Ptok, Yara Blümel-Meyers, Claudio Maniscalco, Timmo Niesner, Nicolas Artajo und Uwe Friedrichsen -, zum anderen ist die gewaltige Untermalung durch Musik und Geräusche in der Lage, den okkult-mystischen Charakter der Geschichte hervorragend zur Geltung zu bringen.
Fazit:
"Der Stein der Weisen" ist trotz seiner einführenden Funktion der klanggewaltige Auftakt zu einer vielversprechenden Hörspiel-Reihe nach Kai Meyers unheimlichen Romanen "Die Alchimistin" und "Die Unsterbliche".