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"Die Katze auf dem heißen Blechdach" - das ist Maggie Pollitt. Sie und ihr Mann Brick reisen in sein Elternhaus, anlässlich des Geburtstages von "Big Daddy", dem Familienoberhaupt und reichen Plantagenbesitzers. Mit eiserner Hand und ohne seine zwei Söhne jemals liebevoll behandelt zu haben, hat er aus dem Nichts eine der reichsten Plantagen der Gegend aufgebaut. Aber er scheut sich, sie seinem Sohn Brick zu überschreiben, der bisher nur als genialer Footballspieler, gescheiterter Sportreporter und in letzter Zeit als Alkoholiker aufgefallen ist. Doch seinen zweiten Sohn Gooper und dessen Frau Mae (sowie ihre "halslosen" Kinder) kann er nicht ausstehen.
Die Ehe von Brick und Maggie existiert nur noch auf dem Papier. Seit Bricks bester Freund und Football-Partner Skipper sich umgebracht hat, scheint er seine Frau, eine sehr schöne und "sexgeladene" (so der Autor) Frau aus armen Verhältnissen, zu hassen. Er verdächtigt sie, ihn mit Skipper betrogen zu haben, und gibt ihr die Schuld an seinem Tot. Maggie hingegen will ihre Ehe retten und versucht verzweifelt, Brick zu einem Gespräch zu zwingen.
Die Gespräche werden immer hasserfüllter, und Mae intrigiert offen gegen Brick und Maggie und versucht mit Gooper, die Plantage an sich zu reißen.
Im Mittelpunkt der Hasstiraden steht eine Untersuchung von Big Daddy. Außer Big Daddys Frau, die dem Arzt glaubt, dass ihr Mann gesund ist, sind alle überzeugt, dass Big Daddy sterben wird. Die Handlung gipfelt in einem Streit zwischen Big Daddy und Brick, in dem der Sohn dem Vater vorwirft, ihn niemals geliebt zu haben. Im dritten Akt kommt es zur entscheidenden Auseinandersetzung zwischen Brick und Maggie - wie die ausgeht, kann der Leser selber wählen, gibt es den dritten Akt doch zweimal: einmal den ursprünglichen und außerdem den für die Broadway-Bühnenaufführung umgeschriebenen.
Tennessee Williams, einer der bedeutendsten Dramatiker des Jahrhunderts, bekam für dieses Theaterstück zum zweiten Mal den Pulitzerpreis, nicht zuletzt dank der klaren und variantenreiche Sprache, der wenigen, äußerst akzentuiert gezeichneten Charaktere und der in einem perfekten Spannungsbogen aufgebauten Handlung. Paul Newman und Liz Taylor erlangten durch die gleichnamigen Verfilmung Weltruhm.
Die den Personen und ihren Handlungen innewohnende Dramatik erinnert an eine griechische Tragödie. Das Unausweichliche ihrer Lage, die Widerstandslosigkeit, in dem die Personen auf den Höhepunkt zustreben, sind in diesem Stück zur Perfektion gelangt, sodass es immer wieder aufs Neue fasziniert.
Dieses Buch muss man gelesen haben, und am besten schaut man im Anschluss daran den Film, auch wenn auf die im Buch thematisierte Homoerotik in dem Film verzichtet wurde beziehungsweise verzichtet werden musste.