Das Thema Fantasy beschäftigt Erwachsene und Jugendliche nicht erst seit der Verfilmung von "Der Herr der Ringe" oder seit "Harry Potter". Schon immer gab es ein großes Interesse daran, neue Welten zu erfinden und seltsame Wesen zu kreieren. Und oftmals greifen dabei auch kreative Menschen zur Kunst, um ihre eigenen Vorstellungen aufs Papier zu bringen. Doch dazu benötigt man einige Vorkenntnisse, denn um fantastische Lebewesen zu zeichnen, muss man auf andere Dinge achten als sonst. Hilfestellung dabei gibt das Sachbuch "Fantasy".

Zu Beginn des Buches stellt der Autor Gecko Keck dem Leser die Grundmaterialien fürs Zeichnen vor. Hier erfährt man, wie sich unterschiedliche Bleistifthärten und die Wahl des Zeichengrundes auf das fertige Bild auswirken. Zur besseren Modellierung der Zeichnung ist auch die Schraffur wichtig. An einem Beispiel wird hier gezeigt, welche unterschiedlichen Effekte man dadurch schaffen kann. Auch die Zeichnung von Strukturen wie Steinen, Warzen oder Gras wird besprochen. Ein kleiner Ausflug in die Perspektive zeigt, worauf grob geachtet werden muss. Ebenso wird der Leser auf die Auswirkungen von Licht und Schatten hingewiesen.

Im so genannten Grundkurs des Buches geht es dann darum, vorgegebene Motive nachzuzeichnen. Das sind auf der einen Seite die Vertreter des Guten wie Feen, Ritter oder Elfen und auf der anderen Seite die Bösen, wie Drachen, Trolle. Auch die Zeichnung von Halbwesen wird näher betrachtet, da hier die Motive verschiedener Vorbilder aus der Natur miteinander verschmelzen. Ein kleiner Ausflug zeigt, wie man eigene Ideen entwickeln kann und wie sehr der Stil, besondere Details und die Farbwahl die Zeichnung verändern können.

Das Zeichenbuch "Fantasy" versucht auf recht geringem Raum den Zeichner mit allen Informationen zu versorgen, damit er eigene Werke schaffen kann. Allerdings sind diese Anleitungen für denjenigen, der selten zeichnet und noch nicht viel Erfahrung hat, keineswegs ausreichend. Zwar kann er die vorgestellten Figuren nachzeichnen, aber von der Erschaffung eigener Zeichnungen ist er dennoch ein Stück entfernt. Anders hingegen sieht es aus, wenn man schon geübt im Zeichnen ist. Dann findet man in diesem Buch einige Anregungen, die inspirierend für die eigene Arbeit sein können und kann aus den vorgestellten Zeichnungen gute eigenen Ideen weiterentwickeln. Dennoch hätten die Abbildungen der Schritt-für-Schritt-Zeichnungen größer sein können, da man, gerade wenn lediglich die Schraffur oder Ähnliches gezeichnet worden ist, nicht genau erkennt, woran genau gearbeitet worden ist.

Als Ideenpool und Schnupperkurs zum Thema Fantasy ist dieses Buch ganz gut gelungen. Allerdings sollten sich Anfänger lieber ein anderes Werk zum Thema Fantasy-Zeichnen suchen.