Aus dem Weisheitsschatz der Weltreligionen hat der Psychiater und Philosoph Roger Walsh die wesentlichen Prinzipien in sieben Praktiken zusammengefasst. Diese Pfade sollen den Weg weisen aus den Schwierigkeiten des Lebens hin zu Ekstase und Freude und dazu dienen, die zentralen Herausforderungen des Lebens zu meistern.

Neben dem höchsten Ziel der spirituellen Praxis, unser wahres Selbst ganz konkret zu erfahren, hält diese noch andere Gaben bereit: Das Herz beginnt sich zu öffnen, Ängste und Wut, Gier und Eifersucht schwinden, Glück und Freude nehmen zu und innerer Friede und Harmonie stellen sich ein. Während man früher solche Aussagen hinnehmen musste, sind die positiven Effekte heute ausreichend von der Wissenschaft belegt: eine verbesserte Selbstkontrolle und mehr Kreativität, weniger Stress, Schlafstörungen und Migräne. Die Praktiken beginnen mit einem Teil, der zeigt, wie Begierden und Anhaftungen reduziert werden können und man zu dem kommt, was man eigentlich will. Im zweiten Teil geht es um den Umgang mit schwierigen Emotionen und der Entwicklung von positiven Gefühlen. Dem folgt ein Bereich Ethik und Übungen um den Geist zu sammeln und zu konzentrieren. Den Abschluss bilden Techniken um zu einer spirituellen Vision zu gelangen, Weisheit und Verständnis im Leben zu entwickeln und den Geist des Dienens. Ergänzend wird ausgewählte Literatur vorgestellt.

Dank der globalen Kommunikationsmittel sind uns heute erstmals in der Geschichte der Menschheit alle großen Religionen mit ihrer Weisheit und Praxis gut zugänglich. Roger Walsh hat viele Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten entdeckt und den zentralen Kern von Christentum, Islam, Judentum, Buddhismus, Taoismus und Konfuzianismus herausgefiltert. In diesem Buch bietet er diese Essenz als Übungen an, die sich leicht im Alltag praktizieren lassen. Es geht um den immerwährenden Geist, das, was alle Jahrhunderte und Kulturen überdauert hat und von allen großen Weisen gelehrt wurde. Es ist also die Rede von dem, was wirklich zählt. Das Buch beinhaltet auch die Früchte aus der langjährigen Praxis des Autors als Bewusstseinsforscher, Arzt und Therapeut und dessen eigener intensiven spirituellen Praxis.

Roger Walsh liefert eine umfassende Einführung, die erstaunliche Erkenntnisse offenbart. Die Hinweise zum Gebrauch des Buches machen es leicht, mit den Übungen zu beginnen und sich auf die Praxis einzulassen. Er erläutert die jeweilige Praxis und ihre positiven Wirkungen, anschließend werden Vorschläge zur Ausführung gemacht und ergänzend fortgeschrittene Stufen beschrieben. Der Autor schlägt vor, mit einfachen Dingen zu beginnen, diese führen schnell zu Erfolgserlebnissen, die zum Weitermachen motivieren. Praktizieren Sie - genießen Sie, empfiehlt er. Genuss statt Askese, darauf lässt man sich gerne ein. Die Übungen sind durchweg einfach und schnell zu verstehen und lassen sich gut in den Alltag integrieren und mit Beruf und Familie vereinbaren. Oft reicht es, der Praxis fünf oder fünfzehn Minuten zu widmen. Wer mehr machen möchte und weiterführende Übungen sucht, kommt auch auf seine Kosten. Interessant sind ebenso die zahlreichen Zitate und Geschichten aus den unterschiedlichen Religionen. Die Wege führen alle in das eigene Innere, egal ob man jetzt lieber sagt: "Das Reich Gottes ist inwendig in euch." (Christentum) oder "Wer sich selbst erkennt, erkennt seinen Herrn." (Islam) oder "Wer sein eigenes Wesen vollkommen kennt, der hat den Himmel erkannt." (Konfuzianismus)
Indem er die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Religionen aufzeigt, liefert Roger Walsh also auch einen wichtigen Beitrag zum interreligiösen Dialog.

Hier legt der Verlag somit ein umfangreiches Lese- und Übungsbuch vor, in dem man zahlreiche Anregungen findet, unabhängig davon ob man jetzt selbst eine bestimmte Religion praktiziert, und das man sicher immer wieder gerne zur Hand nimmt. Es ist geeignet sowohl für Anfänger in der Kunst der Selbsterkenntnis, als auch für fortgeschrittene Praktizierende. Es bildet damit eine gute Basis für die tägliche spirituelle Praxis und weiteres persönliches Wachstum.